Einladung zur Socialbar Stuttgart – Thema “Quartiersvernetzung”

Die Stadtteilvernetzerinnen und -vernetzer sind herzlich zur Socialbar Stuttgart eingeladen, die am Dienstag, 16. Juni 2015, 19.30 Uhr, im CUBE des bhz in Feuerbach stattfindet, in der Magirusstr. 26.

Thema des Abends ist die “Quartiersvernetzung in Stuttgart”. Kurzvorträge kommen von

  • Alexander Gunsilius, Stabsstelle Sozialplanung/Sozialamt Stuttgart: „Quartiersprojekte in Stuttgart – wo und wie kann man mitmachen?“
  • Martin Kunzelnick, bitspirits: „Kollaborative Internet-Tools als Chance für lokale Zusammenarbeit und Vernetzung“

Die vorgestellten Web-Tools können Interessierte dann an Notebooks selbst ausprobieren. Zudem werden die Macherinnen der Nachbarschafts-Plattform deine–strasse.de da sein und ihr Projekt präsentieren. Nach den Kurzvorträgen folgt der Gesprächs- und Vernetzungsteil des Abends. Kommen Sie untereinander ins Gespräch!

Die Socialbar ist ein Treffen, auf dem die Internet-Szene mit  engagierten Bürger/innen, sozialen Unternehmen, gemeinnützigen Organisationen und städtischen Vertretern  zusammenkommt, um wichtige Themen für die Stadtgesellschaft zu diskutieren und um sich Kennenzulernen, Kontakte zu knüpfen, Erfahrungen auszutauschen und Kooperationen einzugehen. Die Vielfalt der Teilnehmer/innen über Fachgrenzen hinweg zeichnet die Socialbar Stuttgart aus. Sie gewann 2011 den Stuttgarter Bürgerpreis für Innovation. Von Beginn an mache ich im Orga-Team mit, das übrigens neue Aktive sucht. Interessierte sind willkommen! Mehr Infos in unserem Socialbar-Wiki.

Pflanzen für den Hasenberg gesucht!

Helfen über Bezirksgrenzen hinweg:

Im Rahmen des Quartiersprojekts “Hasenberg im Blick”, das auf den Aufbau neuer Nachbarschaften auf dem Hasenberg zielt –  wir Stadtteilvernetzer waren dort im Februar zu Gast – soll die Anlage Reinsburg-/Röckenwiesenstraße durch eine Bürgergruppe schöner gestaltet werden.

Die Verantwortlichen suchen jetzt “winterharte anspruchslose Stauden und Sträucher, z. B. Forsythien, Schmetterlingsflieder, Winterjasmin usw…..Haben Sie zu groß gewordene Stauden, die Sie gerne teilen möchten? Oder Interesse, sich an einer Pflanzaktion zu beteiligen?” Dann ist eine Kontaktaufnahme mit den Initiatoren erwünscht, Kontaktdaten hier.

Quartiersvernetzung in der Neckarvorstadt

Seit Mitte 2013 gibt es in der Neckarvorstadt, d. h. auf der linken Seite des Neckars rund um das Gebiet der St. Martinskirche in Bad Cannstatt, das Quartiersprojekt „Gemeinsam für die Neckarvorstadt“ unter der Leitung von Sozial- und Jugendamt. Ziel des Projekts ist es, die Vernetzung zwischen Menschen und Organisationen im Quartier zu fördern und die Lebensqualität im Viertel zu steigern. Wir Stadtteilvernetzer haben uns bei unserem zweiten Treffen in 2015 über den Stand der Quartiersvernetzung in der Neckarvorstadt informiert und waren zu Gast im KifU an der Brückenstraße.

Die Herausforderungen in der Neckarvorstadt sind groß angesichts der hohen Arbeitslosigkeit und der mangelhaften Versorgungslage im Quartier. Andererseits gibt es die Nähe zum Rosensteinpark und zum Neckar und eine bunte Vielfalt an Bewohnern, was Chancen eröffnet. Besonders vermisst werden im Quartier Räume der Begegnung. Hier wird Abhilfe geschaffen durch die Übernahme und den erweiterten Umbau des Gemeindezentrums von St. Martin durch die Caritas. Auch die Gemeinwesenarbeit wird ausgebaut: es wird zwei GWA-Stellen mit je 25% geben.

Aktiv an der Quartiersvernetzung beteiligt ist der KifU, ein gemeinnütziger Kindertreff für 6-12 Jährige, der unter dem Dach der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft angesiedelt ist. Angelika Schröder, Mitarbeiterin des KifU, stellte den Treff und seine Aktivitäten vor:

Im KifU sind Kinder aus bis zu 30 Nationen vertreten, d. h. es herrscht eine große Sprachen- und Kulturvielfalt. Über den direkten Kontakt zu den Eltern wird versucht, die Vernetzung unter den Quartiersbewohnern zu fördern. Der Kindertreff öffnet sich dafür auch für Ältere – ein Novum und eine Kehrtwendung auch in professioneller Hinsicht, nachdem man in der Vergangenheit in der Kinder- und Jugendhilfe die Räume für Kinder eher als “elternfreie Zone” pflegte. Es gibt u. a. ein Yoga-Angebot für Frauen und ein regelmäßiges „Necafé“ mit Angeboten wie einem Fensterblümlesmarkt, Erzählcafé oder historischem Stadtrundgang. Von Seiten des Sozialamts ergänzte hier Alexander Gunsilius, es wäre stadtweit wichtig und erwünscht, wenn sich Räume für alte Menschen für Junge öffnen und umgekehrt, d. h. wenn Einrichtungen sich gemeinwesenorientierter aufstellen.

So wurde z. B. die Idee, im KifU einen „Fensterblümlesmarkt“ auszurichten, dank der hohen Anteilnahme der BürgerInnen im Quartier zu einem großartigen Erfolg. Und das Schöne daran: Eine Aktion dieser Art ist einfach umzusetzen – siehe hier.

Eine wichtige Frage aus der Stadtteilvernetzer-Runde war, wie der KifU Freiwillige für Aktivitäten gewinnt und anspricht. Frau Schröder betonte, dass hier der persönliche Kontakt der Dreh- und Angelpunkt sei. Schriftliche Infos gibt es auch, aber es gibt viele, die diese nicht lesen können bzw. eine andere Sprache sprechen, so dass hauptsächlich die persönliche Ansprache zählt. Generell sind die finanziellen und zeitlichen Möglichkeiten des KifU für die Stadtteilvernetzung prekär – die Zeit dafür muss man sich freischaufeln. Aber der Mehrwert der Vernetzung ist deutlich sichtbar. Allerdings bleibt es immer eine Herausforderung, hierfür Menschen zu finden, die mitmachen. Denn Beteiligung muss man wollen, können und im Zweifel auch erst lernen. Eine Aufgabe, die Zeit erfordert.

Die Stadtteilvernetzer danken dem KifU bzw. Angelika Schröder für ihren Input. Wir müssen im Rahmen unserer Strategieentwicklung klären, ob und wie wir als Stadtteilvernetzer-Initiative noch eine stärkere Unterstützung für solche Quartiersvernetzungs-Prozesse leisten können.

Infos für Engagierte

Sozialer Marktplatz im Stuttgarter Rathaus:

Auf dem Sozialen Marktplatz treffen gemeinnützige Organisationen auf Unternehmen, um mit diesen Vereinbarungen zu beiderseitigem Nutzen abschließen. Eine solche Vereinbarung kann z.B. darin bestehen, dass Mitarbeiter eines Unternehmens einem Verein beim Vereinsheimstreichen helfen, – dafür bietet der Verein eine kulturelle Darbietung für die Unternehmensmitarbeiter. Vieles ist denkbar, – machen Sie mit Ihrem Verein einfach beim Sozialen Marktplatz mit, der am 23. Juli 2015 im Stuttgarter Rathaus stattfindet. Anmeldungen sollten bis 15. Juni vorliegen. Mehr Infos gibt es hier:
http://www.stuttgart.de/sozialer-marktplatz

Fachaustauschforum der frEE-Akademie:

Am 10. Juni 2015 wird es im Stuttgarter Rathaus ein Fachaustauschforum der frEE-Akademie geben zum Thema “Gewinnung besonderer Zielgruppen für das Ehrenamt und das bürgerschaftliche Engagement”. Die  Veranstaltung richtet sich an Haupt- und Ehrenamtliche in Leitungsfunktionen in Stuttgarter Vereinen. Nähere Infos folgen.

Neues Portal für Online-Beteiligung in Stuttgart:

Auf dem neuen Web-Portal “Stuttgart – meine Stadt” kann man sich als Bürger/in online mit Ideen und Beiträgen einbringen und an Diskussionen und Umfragen mitwirken. Man findet alle Termine für Bürgerversammlungen im Stadtgebiet und kann über das Internet Themen für die Versammlungen vorschlagen oder inhaltlich zu Themen Stellung nehmen. Das eröffnet jenen neue Perspektiven, die zeitlich sehr eingebunden sind oder immobil und nicht an der Bürgerversammlung selbst teilnehmen können. Sämtliche Mitmach-Möglichkeiten auf der Plattform haben informellen Charakter, d.h. sind nicht bindend für die Entscheidungsträger der Stadt.  Sie können aber ein Stimmungsbild für die Entscheider liefern.

Treffen der Stadtteilvernetzer in der Neckarvorstadt

Die Stadtteilvernetzer treffen sich am
Dienstag, 19. Mai 2015 ab 17.30 Uhr in der Brückenstr. 45 A in Bad Cannstatt.
Wir sind zu Gast beim Kindertreff KifU, der zur Stuttgarter Jugendhausgesellschaft gehört. Frau Schröder vom KifU wird uns zu Beginn einen Überblick über den Kindertreff geben und uns über die Vernetzungsaktivitäten in der Neckarvorstadt informieren.

Danach greifen wir das Thema “Repair Café im Quartier” auf. Zwei Repair Cafés aus Stuttgart werden sich vorstellen: das Repair Café im Bürgerhaus Lauchhau-Lauchäcker (Vaihingen), das vom dortigen Bürgerforum veranstaltet wird, und das Repair Café Hallschlag, das im Rahmen des Projekts “Soziale Stadt – Zukunft Hallschlag” initiiert wurde.

Nach den beiden Statements können die Stadtteilvernetzer/innen in das direkte Gespräch mit den Repair Café-Experten kommen, um offene Fragen zu beantworten und Kontakte zu knüpfen.

Alle in der Stuttgarter Quartiersvernetzung Aktiven – ehrenamtliche Bürger und gemeinnützige oder städtische Organisationen – sind zu unserem Treffen in der Neckarvorstadt herzlich eingeladen!

Weiterentwicklung der Stadtteilvernetzer

Seit Juni 2013 gibt es unser Netzwerk der “Stuttgarter Stadtteilvernetzer”, das von einer kleinen Gruppe passionierter Quartiers-Vernetzer/innen aus dem bürgerschaftlichen, gemeinnützigen und städtischen Bereich initiiert wurde.

Nach zwei Jahren wollen wir Bilanz ziehen und uns über eine Weiterentwicklung unserer Initiative Gedanken machen. Zu diesem Zweck haben wir eine Umfrage unter den Vernetzern durchgeführt über die Stärken, Schwächen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten unserer Initiative. Ebenso fand vergangene Woche eine Strategie-Sitzung statt, zu der wir eingeladen hatten. Die Strategie-Gruppe, die sich hier bildete, wird sich diesen Sommer noch einmal treffen. Denn wir haben festgestellt: Es gibt so viele gute Ideen und Potenziale, die in der Vernetzungs-Initiative stecken, dass wir genau ausloten wollen, welche Schritte wir unternehmen werden, welche davon ehrenamtlich unternommen werden können und welche der finanziellen Förderung bedürfen.

Für die Strategiesitzung habe ich ein paar Daten über unsere Arbeit der letzten beiden Jahre  zusammengetragen. Und es zeigt sich, dass sich unsere Bilanz (modern gesprochen: der outcome und der impact der Initiative) sehen lassen kann. Hier ein paar Schlaglichter:

  • Wir sind gewachsen – von 8 auf fast 80 Personen, die Fans von Vernetzung und Wissenstransfer sind über Quartiers-, Fach- und Sektorengrenzen hinweg. Die Mehrheit unserer Netzwerkmitglieder kommt aus dem gemeinnützigen Bereich.
  • Wir haben 6 Bezirke oder Stadtteile besucht (Möhringen, Degerloch, Heslach, Feuerbach, Stammheim, Hasenberg im Westen) und am 19.5.2015 gehen wir in die Neckarvorstadt.
  • Wir haben uns in jedem Bezirk mit den Vernetzungsstrukturen vor Ort befasst bzw. einen Einblick in die Quartiersvernetzung verschafft. Die Berichte über die Quartiere sind hier im Blog nachzulesen (siehe in den “Kategorien” rechts auf der Webseite).
  • Wir haben uns zudem ausführlich mit wichtigen Sachthemen befasst und dazu einen fachlichen Austausch geführt, u. a. über die Themen: Bürgerengagement fördern; Tauschringe aufbauen; Seniorennetzwerke bilden; Quartiersvernetzung starten. Im Mai steht das Thema “Repair Café im Bezirk” an.
  • Wir haben 5 nachahmenswerte Stadtteil-Projekte als Transferprojekte qualifiziert, die sich einfach in andere Stadtteile transferieren lassen. Eines der Transferprojekte (Degerlochs Schokoladenseiten) wurde bereits in den Stuttgarter Süden gebracht.
  • Zahlreiche Kontakte konnten die Vernetzer aus den unterschiedlichen Quartieren und Bereichen untereinander knüpfen. Hier gab es viele positive Wirkungen: So wurde bspw. in einem Fall ein gemeinsames Projekt konzipiert und erfolgreich eine Förderung eingeworben. Im anderen Fall wurde der kollegiale Austausch zum Thema “Tauschringe” vertieft und der Aufbau eines solchen geplant. Aber auch ganz “praktische” Dinge ermöglichen die Stadtteilvernetzer: Z. B. die Nutzung eines vorhandenen Raumes für eine eigene Veranstaltung, dessen Verfügbarkeit vorher nicht allgemein bekannt war.
  • Unser Blog informiert rund um das Thema “Stadtteilvernetzung”. Es wird ehrenamtlich mit Inhalten gefüllt und betreut. Die Themenpalette reicht von neuen Wohnformen im Quartier bis zum Thema Inklusion. Zwischenzeitlich haben wir schon über 60 Artikel verfasst. Die Webseite wird zudem gerade ausgebaut und soll sich zur Drehscheibe für Nachbarschaftsgruppen entwickeln.

Vernetzung und Wissenstransfer stiften Mehrwert – hoffentlich können wir noch viele Stuttgarter Stadtteilvernetzer mit dieser Botschaft anstecken.