Zwei Web-Plattformen mit Infos

Zwei Web-Plattformen bieten interessantes Wissen und Material für Quartiersvernetzer:

  • Die Plattform des “Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit” , einer Initiative der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und 62 Partnerorganisationen, bietet eine Fülle an Guter-Praxis-Beispiele und Arbeitshilfen für die Gesundheitsförderung und mögliche Gesundheits-Projekte im Quartier:
    http://www.gesundheitliche-chancengleichheit.de/gesundheitsfoerderung-im-quartier
  • Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen hat eine neue Webseite gestartet, die Beispiele sammelt von bürgerschaftlichem Engagement von Menschen mit Behinderung. Hier kann man nach guten Projekten suchen oder gute Projekte für die Datenbank vorschlagen http://bagfa-inklusion.de
    Stadtteilvernetzer, die inklusive Netzwerke im Quartier aufbauen wollen, finden hier bestimmt gute Anregungen.

Tipps für den Aufbau eines Quartiersprojekts

Warum sind Vernetzungsprojekte auf Quartiersebene sinnvoll? Sie fördern den Aufbau neuer Nachbarschaften im Stadtteil und die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürger. Durch die Kooperation vieler Akteure wird es einfacher, Versorgungsstrukturen zu erhalten und zu fördern, die den Bürgern das Altwerden in der gewohnten Umgebung ermöglichen und ein lebenswertes Viertel schaffen.

Alexander Gunsilius vom Sozialamt/Stabsstelle Sozialplanung hat beim Treffen der Stadtteilvernetzer auf dem Hasenberg die Punkte vorgestellt, die aus seiner Sicht wichtig sind, wenn ein Quartiersprojekt aufgebaut werden soll. Sie basieren auf der Erfahrung diverser Quartiersprojekte in Stuttgart (Heslach, Neckarvorstadt, Ostheim-Raitelsberg, Hasenberg):

  • Die Quartiersprojekte sollten immer generationenübergreifend angelegt sein. Dies kann auch in der Raumnutzung zum Ausdruck kommen:  Jüngere können sich im Altenheim treffen, Ältere auch im Jugendhaus – auf diese Weise werden die örtlichen Raum-Ressourcen besser genutzt und die Vernetzung unter den Generationen gefördert.
  • Zu Beginn eines Quartiersprojekts sollte eine Expertenrunde aus Vertretern von gemeinnützigen Diensten und Einrichtungen und städtischen Stellen im Quartier, aus Multiplikatoren, Vertretern des örtlichen Handels, der Kirchen, Bezirksbeiräten einberufen werden. In dieser Runde sollte ein erster Überblick über die Versorgungssituation im Quartier, über Ressourcen und Problemlagen erfolgen.
  • Als nächstes sollte eine Bürgerversammlung einberufen werden. Es ist wichtig, dass Gemeinnützige, Bürger oder der Bezirksvorsteher hierzu einladen – nicht die Stadtverwaltung selbst. Auf dieser Bürgerversammlung können Bürger an runden Tischen ihre Ideen für das Quartier einbringen und ihre Bedarfe formulieren. Es sollten sich dann direkt auf dieser Bürgerversammlung die entsprechenden Arbeitsgruppen bilden.
  • Grundsätzlich sollte man in Quartiersprojekten nicht unrealistisch sein (“Wir brauchen ein riesiges Bürgerzentrum”). Hoffnungen, die nicht finanziert werden können, sollten nicht geweckt werden, weil das sonst alle Beteiligten sehr frustriert.
  • Das Quartiersprojekt bzw. das Engagement aller Aktiven muss zu Ergebnissen führen, sonst erlahmt das Interesse der Beteiligten – konkrete Ergebnisse sind also sehr wichtig.
  • “Zahlen zählen nicht” gilt im Hinblick auf das Bürgerengagement. Man darf nicht enttäuscht sein, wenn manchmal weniger BürgerInnen mitmachen, als man es sich im Quartiersprojekt erhofft. Diejenigen, die da sind, und sei es auch nur eine Handvoll, sind wichtig.
  • Eine Erfahrung ist auch, dass sich jedes Quartiersprojekt anders entwickelt – jedes hat ein spezifisches Profil, das durch die Beteiligten und den Stadtteil geprägt wird.
  • Der Kontakt zum Bezirksvorsteher ist wichtig – das Projekt sollte von den Entscheidern im Viertel mitgetragen werden.
  • Quartiersprojekte brauchen kein großes Budget – die Finanzen sind nicht so wichtig wie die Beteiligung und das Wissen der Bürger. Bei Bedarf sollte die Stadtverwaltung aber einen kleinen Fördertopf zur Verfügung haben und den Akteuren inhaltliche Unterstützung bieten können.

 

Neue Online-Kontaktbörse für Baugemeinschaften in Stuttgart

Wie kann man Bürger/innen, die an gemeinschaftlichen Bauprojekten interessiert sind, zusammenführen? Über eine Online-Plattform, wie sie vor einigen Tagen von der Stadt Stuttgart freigeschalten wurde. Unter

http://service.stuttgart.de/lhs-services/baugemeinschaften

können Interessierte

  • nach bestehenden Stuttgarter Baugruppen suchen , die noch Mitstreiter/innen brauchen
  • ein eigenes Profil erstellen
  • eine eigene Gruppe für ein gemeinschaftliches Bauprojekt gründen

Die Suche ist möglich nach Standorten, Bauformen, Eigentumsformen und der Zusammensetzung der Gruppe.

Noch ergibt die Suche nicht viele Treffer. Der Erfolg der Plattform wird davon abhängen, ob sich die bestehenden Baugruppen, die noch Mitstreiter/innen suchen, und Interessierte auch online eintragen. Aber immerhin ist ein Schritt gemacht, um im Internet die Möglichkeit zur Netzwerkbildung unter denjenigen zu geben, die sich für gemeinschaftliche Bauprojekte interessieren.

Nicht berücksichtigt wird auf der Plattform das gemeinschaftliche Wohnen im Bestand, – das ist schade. Aber die Online-Kontaktbörse ist m. E. vor dem Hintergrund zu sehen, dass die Stadt einige Bauplätze für Baugemeinschaften vergibt und online die Gruppenbildung ermöglichen möchte.