Qualifizierung zum “Ort der Beteiligung” – Ausschreibung startet

Eine sechstägige Qualifizierung für Initiativen und Einrichtungen, die im Stadtteil zu einem “Ort der Beteiligung” werden wollen, bietet die Breuninger Stiftung in Kooperation mit der baden-württembergischen Allianz für Beteiligung und der Staatsrätin für Zivilgesellschaft an. Die Qualifizierung ist für die Teilnehmer/innen kostenfrei.

Die Qualifizierung vermittelt das Wissen, wie eine Initiative oder Einrichtung im Stadtteil, die sich um Nachbarschaftsvernetzung und Partizipation bemüht, aufgestellt sein muss, damit sie zu einem echten “Ort der Beteiligung” wird.  Dies soll an praktischen Vorhaben erarbeitet werden.

Inhalte der Qualifizierung: u.a. Grundlagen und Verständnis von konsensorientierten Beteiligungsverfahren, Grundlagen der Moderation, Organisation und Management von Beteiligungsprojekten, Konzeption von Beteiligungsprozessen (Prozessdesign), Projektwerkstatt und Projektentwicklung.

Aus einer Initiative oder Einrichtung sollten immer zwei Teilnehmer/innen kommen, d.h. idealerweise sollte man sich als Tandem bewerben. Mehr Infos und das Ausschreibungsformular finden sie auf  der Webseite “Runde Tische” der Breuninger-Stiftung. Eine Bewerbung ist bis zum 08.03.2019 möglich.

Handreichung “Sozialgenossenschaft”

Der Paritätische Baden-Württemberg hat zusammen mit dem Verein Integrative Wohnformen e.V. eine Handreichung zum Thema “Sozialgenossenschaft” veröffentlicht, die zum Download zur Verfügung steht.

Wer sich für Sozialgenossenschaften und deren Potenziale für Quartiere und Nachbarschaften interessiert, wird mit dieser Handreichung sehr zufrieden sein:

  • es werden die genossenschaftlichen Werte und Prinzipien erklärt
  • die Genossenschaft wird mit anderen Rechtsformen (Verein, GbR, GmbH, Stiftung) ausführlich verglichen
  • unterschiedliche Formen der Sozialgenossenschaften werden erläutert und mit Beispielen versehen (Sozialgenossenschaften Betroffener, Solidarische Sozialgenossenschaft, professionelle Sozialgenossenschaft, Multistakeholder-Genossenschaft)
  • die vier Phasen der Gründung einer Genossenschaft werden aufgezeigt

Speziell die Multistakeholder-Genossenschaften eignen sich für Quartiere: “Die Multistakeholder-Genossenschaften zielen vor allem auf sozial- und arbeitsmarktpolitische Innovationen im lokalen und regionalen Raum ab. Örtliche Ressourcen können besser genutzt und Aufgaben im öffentlichen Interesse organisiert werden. Sie sind ein Modell in der sozialen Kommunalpolitik. Die Vernetzung der Mitglieder wird im Gemeinwesen angelegt. Sie legen den Grundstein, dass Bürger ihre Belange in Kooperationen mit öffentlichen und privaten Akteuren selbstständig innerhalb der kommunalen Genossenschaft regeln. In diesem genossenschaftlichen Privat-Public-Partnership ist Kooperation und nicht privates Profitinteresse der Motor des Handelns.” (Quelle: Handreichung).

 

Städte nachhaltig denken – die Methode des “Futuring” hilft dabei

Am Dienstag 29. Januar 2019 findet um 17.30 Uhr ein Vortrag in der Stadtbibliothek Stuttgart statt zum Thema “Lust auf Zukunft: Städte nachhaltig denken”. Es referiert der renommierte holländische Politologe und Stadtplaner Maarten A. Hajer:

“Die Zukunft entscheidet sich in den Städten. In ihnen verdichten sich auf dramatische Weise die Probleme nicht-nachhaltiger Lebensstile und Wirtschaftsweisen. Der enorme Problemdruck in urbanen Räumen setzt jedoch auch das Potenzial grundlegender Veränderung frei. Doch dies geschieht nicht von allein. Allzu oft scheint der Status quo wie in Beton gegossen. Um die Dinge in Bewegung zu bringen, bedarf es der Methoden und Verfahren des Futuring. Sie erlauben es, experimentell Neues zu denken, die Logik bestehender Strukturen trickreich zu unterwandern und die Phantasie zu systematisieren.”

Die Veranstaltung wird organisiert vom IZKT  (Internationales Zentrum für Kultur- und Technikforschung) der Universität Stuttgart und vom Institut für Sozialwissenschaften (SoWi V) der Uni in Kooperation mit der Stadtbibliothek Stuttgart.

Gerade für Engagierte in den Quartieren kann das “Futuring” neue Perspektiven eröffnen, – kommen Sie also gerne am 29.01. zum Vortrag.

Fachtagung “Haus des bürgerschaftlichen Engagements” in Stuttgart

Am 22.02.19 findet im Stuttgarter Rathaus eine Fachtagung zum Thema “Das ist das Haus des bürgerschaftlichen Engagements” statt, gemeinsam organisiert von der Stadt Stuttgart, der Bürgerstiftung und dem Freiwilligenzentrum Caleidoskop.

Ein Beteiligungsprozess über die letzten zwei Jahre ergab, dass sich die Engagierten in Stuttgart ein Haus mitten in der Stadt wünschen, wo sich Freiwillige treffen, vernetzen und weiterbilden können. Aber wie soll das Konzept für ein solches Haus aussehen? Das soll auf der Tagung erarbeitet werden, die von 10-16 Uhr stattfindet. Unten sehen Sie den geplanten Ablauf (bitte auf das Bild klicken). Interessierte sollten sich bis zum 15.02. unter buergerengagement@stuttgart.de anmelden.

Kreativwerkstatt für nachbarschaftliche Arbeit

Am 2. und 3. April 2019 findet im Service- und Quartiershaus der Samariterstiftung in Stuttgart-Feuerbach eine “Kreativwerkstatt für nachbarschaftliche Arbeit im Quartier” statt, geleitet von Karin Nell. Hier sehen Sie die geplanten Inhalte (zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken):

 

 

 

 

 

 

 

 

Anmeldungen nimmt carolin.halm@samariterstiftung.de entgegen.

Beratungsgutscheine für Initiativen zum Thema “neue Mobilitätskonzepte”

Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg unterstützt die hiesige Landes-Allianz für Beteiligung mit 150.000 €, um so den neuen Schwerpunkt “Mobilität” im Rahmen des Förderprogramms „Gut Beraten!“ zu ermöglichen. Um was geht es hier?

Zivilgesellschaftliche Initiativen, die mit Maßnahmen der Bürgerbeteiligung neue Mobilitätskonzepte vor Ort entwickeln (Bürgerbusse, Bürger-Rikscha usw.), können sich von fachlich qualifizierten und erfahrenen Personen zu Fragen der Projektinitiierung, der Projektorganisation und der Projektdurchführung beraten lassen. Die Förderung erfolgt in Form von Beratungsgutscheinen im Wert bis zu 4.000 €.

Weitere Themenschwerpunkte im Programm “Gut Beraten” der Allianz für Beteiligung sind „Ländlicher Raum“, “Integration“ sowie „Quartiersentwicklung”.

Internationale Bauausstellung 2027 Stadtregion Stuttgart – Partizipation erwünscht!

100 Jahre nach der Bauausstellung des Deutschen Werkbunds, in deren Rahmen die Stuttgarter Weissenhofsiedlung entstand, startet erneut eine Internationale Bauausstellung der StadtRegion Stuttgart (IBA ’27), die zehn Jahre lang dauert und 2027 ihre Ergebnisse präsentiert. Es geht bei einer Bauausstellung nicht nur um das Thema “Bauen” im engeren Sinn, sondern im Fall der Stuttgarter IBA um die Frage: Wie leben, wohnen, arbeiten wir im digitalen und globalen Zeitalter? – also um eine Frage, die auch Engagierte und Initiativen in den Stadtteilen berührt.

Bürgerbeteiligung ist ein wichtiger Bestandteil der IBA und so haben sich vier Foren gebildet, bei denen jedermann/jedefrau und Initiative aus Stuttgart und der Region mitarbeiten kann. Die Foren-Themen:

  • Politik und Gesellschaft
  • Forschung und Technologie
  • Wirtschaft und Mobilität
  • Planen und Bauen

Im Forum “Politik und Gesellschaft” gibt es z.B. die Untergruppen:

  • Wohnen im Umbruch und Wandel
  • Integration und Inklusion
  • Digitalisierung, Big Data, Smart Cities

Die Arbeit der Foren wird in den IBA-Plenen am 23. Mai und 21. November 2019 vorgestellt.

Zukunftsweisende zivilgesellschaftliche Projekte können sich auch um eine Aufnahme in das IBA-Netzwerk bewerben: “Gefragt sind modellhafte, anspruchsvolle und grundlegend neuartige Projekte zur regionalen und städtischen Raumentwicklung: kleine und große innovative Bauvorhaben, Projekte zur Quartiersentwicklung, Infrastrukturmaßnahmen, Forschungsvorhaben, experimentelle Veranstaltungsformate, neuartige Planungsprozesse, Ausstellungen, Kongresse”. Zur Aufnahme ins IBA’27-Netz begründen die möglichen Projektträger ihre Vorschläge anhand eines Fragebogens. Sie zeigen die Innovationsleistung und Modellhaftigkeit des Projekts, die regionale Relevanz und das Potenzial für eine internationale Ausstrahlung. Projektvorschläge können jederzeit über den gesamten Zeitraum der IBA’27 eingereicht werden.

“freitags um fünf” – Nachbarschaft (er)leben im Dachswald und Kaltental

Ein neues Nachbarschaftsnetzwerk in Kaltental-Dachswald lädt zum “Nachbarschaft (er)leben” ein und zwar einmal im Monat “freitags um fünf” im Jugendhäusle, Barchetstraße 14.

Der nächste Termin ist am 14. Dezember 2018. “Große und kleine Menschen aus dem Dachswald, Kaltental und der ganzen Welt sind herzlich eingeladen!” Für Getränke ist gesorgt, Essen kann gerne mitgebracht werden. Sieben Familien laden gemeinsam mit der Thomaskirchengemeinde Kaltental-Dachswald zu diesem Nachbarschaftstreff ein.

Die NetzWerkStatt vernetzt mit vollem Erfolg

alle Fotos in diesem Beitrag: Frederik Laux

Rund 200 Teilnehmer*innen, darunter etwa 40 Initiativen, waren am 30.11.2018 auf unserer NetzWerkStatt  im Hospitalhof. Der Titel der Veranstaltung „Nachbarschaften in Stuttgart stärken“ wurde zum Programm: Zur Vernetzung von Engagierten, Interessierten und Stadtteilinitiativen waren Gesprächsrunden, die Vorstellung des Werkzeugkoffers „MachWerk“ und der „Markt der Möglichkeiten“ geboten.

 

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch die Schirmherr*innen Veronika Kienzle, Nicole Scholl und Eberhard Schwarz. Sie schilderten ihre Erfahrungen und Wünsche zu Nachbarschaften in Stuttgart. Die Bezirksvorsteherin von Stuttgart Mitte Veronika Kienzle lobte „die Vielfältigkeit an bürgerschaftlichem Engagement und Quartiersinitiativen in Stuttgart, die verstetigt und ausgebaut werden sollten.“ Nicole Scholl, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Stuttgart, machte in der Eröffnungsrunde insbesondere auf unseren Werkzeugkoffer für Netzwerk- und Nachbarschaftsinitiativen „MachWerk“ aufmerksam: „Ich wünsche mir, dass dieser tolle Leitfaden ganz konkret Anwendung in den Stadtteilen findet.“

Der Werkzeugkoffer wurde von den Schauspielern Karlo Müller und Sonja Kromer von DialogTheater e.V. spielerisch vorgestellt. Alias Victor und Victoria, die moderierend durch den Werkzeugkoffer begleiten, führten sie durch die zehn Kapitel des Leitfadens und stellten dabei heraus, dass es neben Erfolgen auch Herausforderungen in der Initiativarbeit geben kann. Der Werkzeugkoffer ist für all diejenigen von Nutzen, die eine Initiative gründen und erfolgreich am Leben halten wollen. Mehr als 30 ehrenamtlich Beteiligte haben dieses „MachWerk“ über zwei Jahre erarbeitet. Neben konkreten Anleitungen, Tipps und Tricks enthält der Werkzeugkoffer gute Beispiele von erfolgreichen Initiativen in Stuttgart und eine Sammlung von Ansprechpartner*innen. Erhältlich ist er beim treffpunkt 50plus gegen eine Schutzgebühr von 40 Euro und voraussichtlich ab Februar auch online.

Zu sechs verschiedenen Themen, darunter „Wie baut man eine Nachbarschaftsgruppe auf?“ oder „Wie bindet man Menschen mit Behinderungen in Stadtteilprojekte ein?“, waren Impulsgeber*innen eingeladen. In Gesprächsrunden schilderten sie den Teilnehmer*innen ihre persönlichen Erfahrungen aus der Netzwerkarbeit und beantworteten Fragen aus der Praxis.

 

 

 

 

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Hochkultur gegen Subkultur?

Mit einem offenen Brief hat sich der Verein Stadtacker Wagenhallen e.V., der am Stuttgarter Nordbahnhof, direkt neben den Wagenhallen bzw. der „Container City – Kulturschutzgebiet Wagenhalle“ einen gemeinnützigen und interkulturellen Gemeinschaftsgarten betreibt, an die Öffentlichkeit gewandt.

Durch den Vorschlag der Stadtverwaltung, zu prüfen, ob eine Interimsoper gegenüber den Wagenhallen errichtet werden könnte, wären der Standort der Container-City und des Stadtackers bedroht. Beide Projekte haben schon überregionale Auszeichnungen gewonnen, im Bereich Städtebau und biologische Vielfalt. Muss hier Subkultur, die auf Bürgerengagement beruht, für die Hochkultur weichen?

Nach der Kontaktaufnahme des Vereins mit der Politik und der Stadt gibt es erste Hoffnungsschimmer. Der Stadtacker schreibt: “Wir fühlen die Wertschätzung und wünschen uns, dass der Grundstein gelegt ist, gemeinsam mit Politik und dem Kunstverein Wagenhalle e.V. das pulsierende Kulturschutzgebiet, auch bei schwierigen Entscheidungen, für unsere Stadt als positives Beispiel der Kultur des Miteinanders gestalten zu können”.